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Begegnung im Mittelpunkt02.11.2024

Wittenbergs Oberbürgermeister würdigt Städtepartnerschaftsjubiläen. Wer dazu ins Alte Rathaus der Lutherstadt gekommen ist und wo man sich dort eingetragen hat.

WITTENBERG/MZ. Als „Völkerverständigung im bestverstandenen Sinn“ bezeichnete Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) die Partnerschaften von Städten und Gemeinden. Zugehör sprach anlässlich des diesjährigen Jubiläumsempfangs verschiedener Partnerstädte. Dazu waren einer Mitteilung zufolge am Freitagabend circa 50 Gäste ins Alte Rathaus der Lutherstadt Wittenberg gekommen.

Zu würdigen galt es demnach fünf Städtepartnerschaftsjubiläen: Seit fünf Jahren ist die Lutherstadt Wittenberg mit den Städten Mogiljow in Belarus, Beveren in Belgien und Media in Rumänien städtepartnerschaftlich verbunden und bereits seit 20 Jahren mit Haderslev in Dänemark und seit 25 Jahren mit der Stadt Békéscsaba in Ungarn.

Mit Franziska Buse hat auch Wittenbergs Stadtratsvorsitzende am Empfang der Partnerstädte im Wittenberger Rathaus teilgenommen. FOTOS: STADTVERWALTUNG

Zugehör würdigte Städtepartnerschaften als Instrument einer zukunftsorientierten und friedlichen Zusammenarbeit in Europa. Sie seien ein „Instrument der kommunalen Außenpolitik“. „Im Mittelpunkt steht die Begegnung der Menschen: das Zusammentreffen der Bürgerschaft, der Jugend und der Kulturaustausch.“ Städtepartnerschaften „befördern die Schaffung eines vereinten Europas über die Grenzen der EU hinaus“. Eine Selbstverständlichkeit sei dies nicht und „deshalb gilt mein Dank heute Abend all jenen, die diese Partnerschaften in der Vergangenheit mitbegründet haben und diese durch ihr Engagement immer wieder mit neuem Leben erfüllen“, so der Oberbürgermeister.

André Seidig (r.) mit dem Vertreter von Wittenbergs Partnerstadt Haderslev

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, nahmen neben Vertretern aus Mogiljow und Békéscsaba auch Vertreter der Städtefreundschaften Torgau und Lutherstadt Eisleben sowie Landrat Christian Tylsch (CDU) sowie Vertreter aus dem Stadtrat und dem Vereinsleben am Empfang teil. Im Laufe des offiziellen Teils hielt Zugehör Laudationen auf die beiden anwesenden Partnerstädte, die sich ins Goldene Buch der Lutherstadt Wittenberg eintrugen und eine Jubiläumsurkunde bekamen. Békéscsaba wurde unter anderen vertreten durch den Bürgermeister Péter Szarvas. Aus Mogiljow war die Leiterin der Schule für bildende Künste, Jelena Truchan, da. Sie wurde von einer Kollegin sowie einer Künstlerin begleitet.

Auch Vertreterinnen aus Mogiljow sind zum Empfang gekommen.

Die Delegation aus Haderslev mit Bürgermeister Mads Skau konnte aufgrund von Terminschwierigkeiten erst am 17. August anreisen. Auch sie trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein und erhielten ihre Jubiläumsurkunde. Musikalisch begleitet wurde der Empfang der Partnerstädte von Julla von Landsberg und Thomas Höhne (Wittenberger Hofkapelle).


Einladung zum Konzert26.04.2023

Schüler der Kreismusikschule und Ukrainisches Schülerensemble treten
im Rahmen der 28. Internationalen Musikalischen Jugendbegegnung auf

Im Rahmen der 28. Internationalen Musikalischen Jugendbegegnung hat die Deutsch-Russländische Gesellschaft zwei Konzerte mit Schülern der Kreismusikschule Wittenberg und dem Ukrainischen Schülerensemble "Sunrise" organisiert. Sie sind herzlich eingeladen. (Siehe folgende Plakate)

Plakat Konzert Sparkasse
Plakat zum Konzert in der Sparkasse Wittenberg
Plakat Konzert Külsoer Mühle
Plakat zum Konzert in der Külsoer Mühle

Schwieriges Jahr21.01.2023

DEUTSCH-RUSSLÄNDISCHE GESELLSCHAFT - Brückenbauer zwischen Ost und West wurden durch Krieg und Corona behindert. Was es trotzdem gab.

VON BORIS CANJE

(Der Beitrag wurde am 19.01.2023 in der Regionalausgabe Wittenberg der Mitteldeutschen Zeitung veröffentlicht)

Schwanensee in Wittenberg
Nach drei Jahren Pause war „Schwanensee“ aus Minsk die erste Veranstaltung der DRG in der Phönix-Theater-Welt. FOTO: CANJE

BERLIN/WITTENBERG/MZ - Alles andere als ein leichtes Jahr war 2022 für die Deutsch-Russländische Gesellschaft Wittenberg (DRG). Nachwirkungen von Corona, aber insbesondere auch der Krieg in der Ukraine machten viele traditionelle Aktivitäten wie die Konzerte mit dem Moskauer Männerchor, den internationalen Jugendaustausch mit Aktivitäten auf Gebieten der musikalischen und der bildenden Kunst oder der Besuch des Tanztheaters „Alexis“ aus Mozyr (Belarus) unmöglich. Doch die Hände wurden trotzdem nicht in den Schoß gelegt. Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wurden gesucht und gefunden, Bewährtes im Rahmen der Möglichkeiten fortgesetzt, wenn auch nicht im bisherigen Umfang.

Anregungen für daheim in Belarus

So machten sich Touristiker aus dem Mogiljower Gebiet mit den Möglichkeiten für den Fremdenverkehr im Landkreis Wittenberg vertraut. Nach eigenem Bekunden bekamen sie dabei viele Anregungen, die sie zu Hause umsetzen wollen. Auch die seit Jahren bestehenden Kontakte zur Kunstschule in Mogiljov rissen nicht ab. So wurde ein gemeinsamer Kunstworkshop durchgeführt, zeigten Pädagogen und Absolventen der Einrichtung Ergebnisse ihrer Tätigkeit auf dem Weihnachtsmarkt der Vereine und halfen der Deutsch-Russländischen Gesellschaft bei dessen Vorbereitung und Durchführung.

Neu dagegen war die Arbeit mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Sprach- und Malkurse wurden organisiert. Auf Exkursionen lernten die Menschen Berlin, Potsdam, Leipzig und natürlich Wittenberg kennen. Bei Besuchen im Bundestag und im Landtag Sachsen-Anhalt gab es Einblicke in die parlamentarische Arbeit. Außerdem möchte die DRG zukünftig mit dem Dessauer Ensemble „Sunrise“, bestehend aus Kindern ukrainischer Flüchtlinge, zusammenwirken.

Zwei besondere Höhepunkte hielt das Jahr 2022 für die DRG bereit. So wurde unter Leitung von Heinz Wehmeier für die deutsche Seite ein Städtepartnerschaftstreffen in der belarussischen Hauptstadt Minsk durchgeführt. Dabei standen zivilgesellschaftliche Projekte und deren Zukunft im Mittelpunkt. Das Engagement für die internationale Zusammenarbeit würdigte der deutsche Botschafter, Manfred Hutterer, und ermutigte die Akteure beider Länder, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen.

Auszeichnung für Wehmeier

Eine Überraschung hielt eine Tagung des Bundes Deutscher West-Ost-Gesellschaften in der usbekischen Botschaft in Berlin bereit. Heinz Wehmeier wurde dort mit dem Jörg-Bohse-Preis ausgezeichnet. Dies sei eine Ehrung aller Mitglieder der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, so betonte er auf der Tagung. Ohne deren Engagement wäre vieles nicht machbar gewesen.

Und das Jahr 2022 wurde beendet mit zwei kulturellen Höhepunkten. Von vielen lange erwartet worden war die traditionelle Ballett-Veranstaltung in der Phönix-Theater-Welt. Drei Jahre fand sie nicht statt. Mitte Dezember hatte das Warten der Freunde klassischen Tanzes ein Ende. Das Musik-Theater Minsk zeigte „Schwanensee“ und begeisterte damit. Der letzte Höhepunkt war dann das Orthodoxe Weihnachtskonzert mit einem Chor, bestehend aus Sänger und Sängerinnen aus Berlin und Potsdam in der Schlosskirche.

›› Der Autor ist Mitglied der Deutsch-Russländischen Gesellschaft.


Wehmeier ausgezeichnet30.10.2022

PREIS - Verband überreicht dem Wittenberger einen Preis.

VON BORIS CANJE

(Der Beitrag wurde am 28.10.2022 in der Regionalausgabe Wittenberg der Mitteldeutschen Zeitung veröffentlicht)

BERLIN/WITTENBERG/MZ - Der Bundesverbandes Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) feierte Freitag in der Botschaft der Republik Usbekistan in Berlin sein 25-jähriges Bestehen mit einem Jahr coronabedingter Verspätung. Für die Wittenberger Teilnehmer hielt die Veranstaltung eine besondere Überraschung parat. Heinz Wehmeier, stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Russländischen Gesellschaft und Mitglied im Bundesvorstand des BDWO erhielt den undotierten Jörg-Bohse-Preis für Zeit- und Ideenstifter.

Der Ausgezeichnete werde dem Motto des Preises in besonderer Weise gerecht. So habe er, wie Peter Franke in seiner Laudatio erklärte, immer wieder neue Ideen zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Menschen in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Jugend- und Kulturbegegnungen mit Belarus gehören ebenso dazu, wie Treffen mit Bürgern der ehemaligen Sowjetrepubliken. Es werden Veranstaltungen in hiesigen Alten- und Pflegeheimen sowie Schulen mit Künstlern organisiert, die den Zuhörern ihre vor allem musikalischen Schätze präsentieren oder mit hiesigen jungen Menschen, deren Hobby das Malen oder Tanzen ist, gemeinsam üben oder trainieren. Und in jüngster Zeit kam auch die Betreuung ukrainischer Flüchtlinge dazu.

Dr. Wehmeier bei Preisverleihung Heinz Wehmeier bei der Preisübergabe in der Botschaft. FOTO: ALBINA WEHMEIER

Heinz Wehmeier, sichtlich gerührt von der unerwarteten Ehrung, betonte, dass diese Ehrung das Ergebnis nicht nur seiner Arbeit sei sondern auch der Mitglieder der DRG. „Ohne deren Hilfe wäre vieles nicht möglich gewesen. Deshalb ist es eine Auszeichnung für den gesamten Verein.“

Als Zeichen der Ehrung übergab Peter Franke an Heinz Wehmeier eine kleine Plastik, geschaffen vom ukrainischen Künstler Ruslan Naida, der unter anderem die Skulptur „Feuerwehrleute von Tschernobyl“ am Gebäude des Innenministeriums in Kiew geschaffen hat und seine Kunstwerke nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Schweden, Frankreich, Deutschland, Polen und in den USA ausstellte. Seine Werke sind auch am Finanzministerium des Saarlandes zu sehen oder in Parkanlagen in Saarbrücken und auf Rügen.


Für die Völkerverständigung04.1.2022

VEREIN Reisen nach Mozyr, Mogiljow oder Moskau. Was Mitgliedern aus 30 Jahren Deutsch-Russländischer Gesellschaft besonders in Erinnerung geblieben ist.

VON BORIS CANJE

(Der Beitrag wurde am 04.10.2022 in der Regionalausgabe Wittenberg der Mitteldeutschen Zeitung veröffentlicht)

WITTENBERG/MZ - Wenn eine Organisation ihr 30-jähriges Bestehen feiert, dann gibt es allerhand Erinnerungen, die ausgetauscht werden. So auch bei der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, die ihr Jubiläum an Sonnabend in der Studiobühne der Phönix-Theaterwelt gefeiert hat. Jedes Jubiläum der Gesellschaft ist auch eines für ihren Vorsitzenden Siegfried Dümichen. Er hat den Verein mit aus der Taufe gehoben und ließ sich damals für zwei Jahre wählen. Dass daraus 30 werden würden, hätte er nicht gedacht. Sicher auch nicht Projektleiter Heinz Wehmeier, der ebenso lange Macher der Vorhaben ist.

Entstanden ist die Gesellschaft aus der Hilfe für Tschernobyl-Kinder. Und dies erklärt auch die guten Kontakte nach Mozyr und Mogiljow in Weißrussland, von dort kamen mehrere Gruppen. Sehr häufig waren Kinder dabei, die künstlerisch begabt waren.

Gesprächsforen veranstaltet

Das führte zum Entschluss, sich mehr auf dieses Gebiet zu begeben, um eine längerfristige Zusammenarbeit aufzubauen, denn der Verein hat sich die Völkerverständigung auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehören auch Kenntnisse über Land und Leute, und die vermittelte die DRG in Gesprächsforen unter anderem mit Peter Krupnikow, Werner Leonhard oder Gabriele Krone-Schmalz. Nicht zu vergessen sind viele Konzerte und Ballettabende.

Lidia Sacharowa und Yevgen Shtepa Nach der Festveranstaltung der Deutsch-Russländischen Gesellschaft spielen Lidia Sacharowa und Yevgen Shtepa auf Domra und Gitarre. FOTO: BORIS CANJE

Schon bald wollten Wittenberger Jugendliche ihre belarussischen Freunde auch einmal besuchen. So kamen zu den alljährlichen Treffen auch Reisen nach Mozyr und Mogiljow dazu, zunächst recht beschwerlich mit einem Reisebus und später etwas bequemer mit dem Flugzeug via Minsk. Es waren nicht die einzigen Reisen, außerdem gab es Fahrten nach Kaliningrad, über die Wolga, nach Moskau sowie Sankt Petersburg und andere mehr. Diese waren nicht rein touristisch, sondern es gab immer wieder Treffen.

Besonders überrascht hat dabei die große Gastfreundschaft der vor Ort. Picknicks im Wald oder an Seen gehörten ebenso zum Programm wie Besuche von Schulen, Kultureinrichtungen und anderem mehr. Und das führte soweit, dass in Mozyr, hier wurden zu Beginn alle bei Einheimchen privat untergebracht, die Quartiereltern und deren Kinder am Tag der Abfahrt eine Menschenkette vor dem Bus aufbauten und so die Abfahrt verzögerten. Nicht zuletzt diese herzlichen Kontakte waren ein Grund, weshalb Cranach-Gymnasiasten mit größeren Gruppen dabei waren und so gleich ihre Russischkenntnisse erproben konnten.

Viele persönliche Kontakte

Dazu kommen zahlreiche persönliche Kontakte. So erzählte Elke Ludley aus Jessen, dass bei ihrer ersten Reise nach Mogiljow in einem Gespräch gefragt wurde, woher sie käme. „Aus Jessen“ war die Antwort. Schnell stellte sich heraus, dass der Vater der Fragenden in der Elsterstadt gedient habe. Er hätte die Stadt gerne noch einmal besucht, aber gesundheitliche Probleme ließen es dann nicht zu. Solche und ähnliche Erlebnisse gibt es sicherlich zuhauf.

Einen künstlerischen Höhepunkt gab es nach der Festveranstaltung. Dafür sorgten Domra-Spielerin Lidia Sacharowa und ihr Ehemann, der Gitarrist Yevgen Shtepa, mit einem kleinen Konzert. Gespielt haben sie unter anderem eine Tango-Suite von Astor Piazzolla, die die beiden Musiker entsprechend bearbeitet haben, oder die Rumänischen Tänze von Bela Bartok. Michail Marinov, Leiter des Paul-Gerhardt-Orchesters, der Gast der Veranstaltung war, meinte anschließend: „Das war etwas für die Seele.“


Interkulturelle Woche

KONZERT

30 Jahre Deutsch-Russländische Gesellschaft

Am Samstag, dem 1. Oktober 2022 um 19:30 Uhr

Zu einem außergewöhnlich vielfältigem Konzert des virtuosen Duos Yevgen Shtepa und Lidia Sacharowa mit Gitarre und Domra erwartet die Deutsch – Russländische Gesellschaft zum 30 – jährigen Vereinsleben abermals zahlreiche Zuhörer am Samstag, d. 1. Oktober 2022, 19:30 in der Studiobühne der Phönix – Theaterwelt in Wittenberg. Yevgen Shtepa mit seiner Gattin lehrt sein Fach Gitarre auch an der Martin-Luther-Universität und an einigen Musikschulen. Im Konzertprogramm in Perfektion und abwechselnd mit Leichtigkeit und Nachdenklichkeit!

Lidia Sacharowa yevgen shtepa

LIDIA SACHAROWA (Domra) YEVGEN SHTEPA (Gitarre)

Konzertprogramm:

  1. Franz Schubert - Sonate «Arpeggione» D821
    I. Allegro moderato
    II. Adagio
    III. Allegretto

  2. Bela Bartok. 6 Rumänische Volkstänze

  3. Mario Castelnuovo -Tedesco. Sonatine für Flote und Gitarre Op.205
    I. Allegretto grazioso
    II. Tempo di siciliana
    III. Scherzo - Rondo

  4. Konstantin Vassiliev - Hermitage

  5. Astor Piazzolla - Tango Suite

Studiobühne Phönix-Theaterwelt

Wichernstraße 11 a, Lutherstadt Wittenberg

Wir bitten um eine Spende am Ausgang

Anmeldung erbeten:

Deutsch-Russländische Gesellschaft

Markt 4 Tel. 03491 406318

E-Mail: drg.wittenberg@mail.ru