Partnerstadt Mogiljow
Seit 30.10.2019 ist Mogiljow in Belarus Partnerstadt von Wittenberg. An diesem Tag veranstaltete die Lutherstadt Wittenberg einen Empfang der Partnerstädte im Alten Rathaus. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die feierliche Unterzeichnung von drei neuen Städtepartnerschaftsverträgen. Am 25.09.2019 hatte der Stadtrat der Lutherstadt Wittenberg beschlossen, die Städte Mediasch (Rumänien), Beveren (Belgien) und Mogiljow (Weißrussland) in die Gruppe der Partnerstädte aufzunehmen. Die Beziehungen zur Partnerstadt Mogiljow wird vorwiegend und sehr intensiv durch die Deutsch-Russländische Gesellschft Wittenberg gepflegt.

Mahiljou (belarissisch) bzw. Mogiljow (russisch) ist mit ca. 380 Tausend Einwohnern die drittgrößte Stadt in Belarus. Sie ist Verwaltungssitz eines der sieben Verwaltungsbezirke von Belarus sowie Industriestadt (Maschinenbau, Chemiefaser-, Leicht-, Nahrungsmittelindustrie), Eisenbahnknoten, Hafenstadt und kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Hochschulen, Theatern und Baudenkmälern. Sie liegt im Osten des Landes am Dnepr.

Die Entstehung der 1267 zum ersten Mal schriftlich erwähnten Stadt war mit dem Bau einer Festung verbunden und sollte die Bevölkerung vor Überfällen mongolischer Reiterheere schützen.Im 14. Jahrhundert gehörte Mahiljou, das eine weitgehende Autonomie errungen hatte und als ein bedeutendes Handelszentrum in der Region galt, zum Großfürstentum Litauen.

In einer wechselvollen Geschichte gehörte die Stadt zeitweise zu Litauen, Polen und Russland. Die Stadt entwickelte sich bereits im 18. Jahrhundert, wie viele Städte im heutigen Belarus, zu einem bedeutenden jüdischen Gemeindezentrum, um 1900 betrug der jüdische Bevölkerungsanteil 50 %. Im Rahmen der Entstehung der Sowjetunion wurde Mogiljow Teil der Belarussischen sozialistischen Sowjetrepublik.

1941 eroberte die deutsche Wehrmacht die Stadt. Mit vorangegangenen zehntägigen Gefechten und erheblichen Kampfhandlungen innerhalb des bebauten Gebiets handelte es sich bei der Schlacht um Mogilew um einen der ersten größeren Stadtkämpfe während des 2. Weltkrieges.

Zehntausende Juden aus Mogiljow und Umgebung wurden Opfer der deutschen Vernichtungsaktionen oder kamen in Vernichtungslagern um. 1944 wurde Mogiljow von der Roten Armee zurückerobert. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt wieder aufgebaut und zu einem Industriezentrum und Verkehrsknoten entwickelt. 1991 wurde Belarus durch den Zusammenbruch der Sowjetunion unabhängig und Mogiljow Teil des neuen Staates.



